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Kung Fu

Der Ursprung von Kung Fu

Man kann viele verschiedene Versionen über die Geschichte und Entstehung des Kung Fu lesen. Es scheint jedoch Einigkeit darüber zu bestehen, dass eine 100 prozentige Darstellung der Geschichte nicht möglich ist. Gründe dafür sind unterschiedliche Theorien über verschiedene Einflüsse bis hin zum europäischen Raum. Auch die Tatsache, dass die Kampfkunst sehr oft im Geheimen trainiert wurde, erschwert eine genaue Rekonstruktion.

Einigkeit besteht auch darin, dass die wesentliche Entwicklung des Kung Fu in Chinas stattfand. Einflusse aus benachbarten Ländern, insbesondere aus Indien, werden häufig erwähnt. Es wurden Töpfereien und Wandmalereien aus den Jahren um 1400 v. Chr. gefunden, welche Abbildungen von Faust- und Fußtechniken zeigen. Dieses indische Boxen könnte somit die älteste Kampfkunst und der Ursprung von vielen folgenden Kampfkünsten sein.

Um 520 n. Chr. soll Bodhidharma (Daruma, Ta M, 480-557 n. Chr.) der Überlieferung nach von Indien nach China in das legendäre Shaolin Kloster gelangt sein. Bodhidharma begründete dort den Chan-Buddhismus (jap.: Zen-Buddhismus). Neben den philosophischen und religiösen Lehren unterrichtete er seinen Schüler in Boxtechniken. Die körperliche Ertüchtigung sollte den allgemeinen Gesundheitszustand der Mönche verbessern, da dieser durch lange Meditation in einem schlechten Zustand war.

Bodhidharma soll 9 Jahre in Meditation in einer kleinen Höhle oberhalb des Shaolin Klosters verbracht haben und durch die Sonne sollen sich seine Umrisse in den Stein gebrannt haben und heute noch zu sehen sein. Er soll außerdem die 18 Boxtechniken entwickelt (18 Hände des Buddha) haben, um dadurch Körper und Geist der Schüler zu stärken und die im Laufe der Zeit immer mehr erweitert wurden. Es entstanden diverse Stile, unter anderem die Tierstile (Leopard, Tiger, Schlange, Kranich und Drache). Die Stile wurden im alten China nicht strikt getrennt. Daher entstanden regionale Kampftechniken die den örtlichen Gegebenheiten, wie auch den vorhandenen Waffen, die meißt aus Werkzeugen entstanden, angepasst wurden. Erst mit der Mobilität der Menschen, wurden die Stile stärker voneinander abgegrenzt. Heute zählen wir ungefähr noch 300 Kung Fu Stile.

Eine Besonderheit der chinesischen Kampfkünste war von jeher der gesundheitlicher Aspekt. Somit ist auch die gegenseitige Beeinflussung der chinesischen Gesundheitsübung Qi Gong mit den Kampfkünsten begründet.

In der Ming-Dynastie (1368 -1644) erlebte das Shaolin Kung Fu seine Blütezeit. Bis zu 2500 Kampfmönche sollen sehr intensiv die unterschiedlichsten Stilarten des Kung Fu trainiert haben. Dabei konnte man nun schon von einer Armee der Shaolin reden.

Während der Qing-Dynastie (1644-1911) wurde jegliche Art der Kampfkunst verboten. Viele Mönche verließen das Kloster, um den Buddhismus zu verbreiten. Dadurch breitete sich auch das Kung Fu aus. Durch das Verbot wurden viele Gegenstände des Handwerkes und des täglichen Gebrauchs zu Waffen umfunktioniert. Langstöcke, Sicheln und allerlei andere landwirtschaftliche Gerätschaften sind hier wiederzufinden. Das Nun Chaku, das einem Dreschflegel sehr ähnlich ist, ist dabei wohl eines der berühmtesten Beispiele.

Die Mönche erweiterten die Techniken durch neue Beobachtungen und Erkenntnisse und trugen das Shaolin Kung Fu in das Land und die Welt. Durch diese Entwicklung bildet Kung Fu den Grundstein für viele andere Kampfkünste wie Karate, Tae-Kwon-Do, Judo oder Jiu Jitsu. Im Laufe der Zeit wurden die verschiedenen Stile meist nur in eng vertrauten Kreisen von Meister zu Schüler weitergegeben.



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